Die Bürger*innen-Initiative

Wir sind eine Gruppe Erkrather Bürgerinnen und Bürgern aller Altersgruppen. Wir alle haben gemeinsam, die wenigen verbleibenden Freiflächen Erkraths erhalten zu wollen. Wir bestehen aus Menschen ohne Parteizugehörigkeit sowie Mitgliedern von Bündnis 90/ Die Grünen und der Wählergemeinschaft BmU. Unsere Initiative wird von den beiden genannten Parteien unterstützt.

Unsere Position zur Bebauung

Bei der Hasenwiese handelt es sich um die letzte, größere, zusammenhängende Grünfläche im dicht besiedelten Stadtteil Hochdahl-Millrath. Die Wiese liegt zwischen Schmiede- und Dörpfeldstraße. Die Ratsmehrheit der Stadt hat zum Zweck der Bebauung die Einleitung eines Bebauungsplanverfahrens im verkürzten und vereinfachten Verfahren beschlossen. Es soll ein 4-5-geschossiger Gebäudekomplex mit 21 Wohneinheiten zuzüglich Gästeapartment errichtet werden.

Wir setzen uns aus folgenden Gründen für den Erhalt der Hasenwiese ein:

Wir möchten die weitere Versiegelung grüner Flächen in Erkrath vermeiden

Created with Sketch.

Bei der Hasenwiese handelt es sich um die letzte Grünfläche im dichtbebauten Siedlungsgebiet von Millrath und steht für eine von vielen bedrohten Flächen in Erkrath. Nach dem vom Rat beschlossenen Klimaanpassungskonzept handelt es sich um einen "wertvollen Freiraum mit hoher Funktion als klimatischer Ausgleichsraum" und ist als solcher besonders schützenswert.

Wir möchten die Grünfläche für die Öffentlichkeit erhalten

Created with Sketch.

Es handelt sich bei dem Gebiet der Hasenwiese um etwa 7500 qm Fläche, wovon 3000 qm zum Grundstück der Baugenossenschaft werden. Dadurch wird etwa die Hälfte der Freifläche der öffentlichen Nutzung entzogen, wobei die verbleibende Fläche auch die Gebüsch- und Baumzone sowie teilweise die geplante Erschließungsstraße umfasst und damit weiter in Ihrem Nutzen gemindert wird.

Wir möchten die soziale Funktion der Wiese erhalten

Created with Sketch.

Insbesondere von den Anwohnern in den umliegenden Mehrfamilienhäusern wird die Hasenwiese als Freifläche zum Spielen, Picknicken, Verweilen und Zusammenkommen genutzt. Wenngleich der Spielplatz gemäß Bauplänen erhalten bleibt, so reicht der derzeitige Volleyballplatz bis unmittelbar an das Baugrundstück und bedarf wohl einer Neuplanung. Auch geht der Hang den Kindern - nicht nur im Winter zum Schlittenfahren - verloren. Es erfolgt eine Minderung der Gesamtfläche als Spiel- und Aufenthaltsraum.

Wir möchten die bioklimatische Funktion der Fläche erhalten

Created with Sketch.

Wenngleich die - durch die Baugenossenschaft beauftragte - Stellungnahme nur geringfügige Veränderungen im Umfeld der Hasenwiese erwartet, so bestätigt auch dieses die sehr hohe bioklimatische Bedeutung der Fläche. Diese dient insbesondere nachts als Ausgleich zu hohen Temperaturen. Auch stellt das Gutachten eine Reduktion der Kaltluftproduktion um etwa 20% fest, die Reduktion des Kaltluftvolumenstroms nördlich und südlich des geplanten Gebäudes und die Verschlechterung der Belastungssituation in sonnigen Bereichen mit schlechter Belüftung. Das Klimaanpassungskonzept rät im Bebauungsfall solcher schützenswerter Flächen zur Durchführung von Detailgutachten zum Nachweis der Klimaverträglichkeit. Ein modellgestütztes Detailgutachten ist nach Aussage auf der Bürgerversammlung nicht vorgesehen.

Wir möchten den Baumbestand im Planungsgebiet schützen

Created with Sketch.

Die notwendige Erschließungsstraße wird gemäß Bebauungsplan über die Winkelmannstraße, entlang des heute bestehenden Fußweges erfolgen. Dieser Bereich ist umsäumt von teils älteren Großbäumen, die nur zweifelhaft die Errichtung der Erschließungsstraße überstehen werden. Bereits bei der öffentlichen Bürgeranhörung wurde die notwendige Fällung von mindestens 2-3 Großbäumen prognostiziert.

Wir möchten den Lebensraum der siedelnden Fledermausarten erhalten

Created with Sketch.

Im Bereich der Hasenwiese wurde in einer Artenschutzprüfung der Siedlungsraum von drei Fledermausarten nachgewiesen: Die Zwergfledermaus, die Rauhhautfledermaus sowie das Große Mausohr, welches in der roten Liste gefährdeter Arten aufgeführt ist. Durch die erforderlichen Bau- sowie Rodungsarbeiten wird der Jagd- und Lebensraum dieser Arten bedroht.

Wir möchten einen alternativen Bauplatz für das Wohnprojekt erreichen

Created with Sketch.

Das grundsätzlich unterstützte Bauprojekt war ursprünglich auf dem ehemaligen Schulgelände an der Schmiedestraße geplant. Dies wurde leider durch den Brand an der Grundschule Sandheide verhindert. Wir fordern Bereitschaft, alternative Baustandorte zu finden: Sei es als Zusage der Stadt, das Schulgelände nach Freiwerden der Grundschule Sandheide für das Projekt nutzbar zu machen, sei es durch Offenheit der Baugruppe gegenüber anderen Standorten. Der Bedarf an Wohnraum in Erkrath wird in den kommenden Jahren am Wimmersberg in Alt-Erkrath mit über 600 Wohnungen, davon 20% Sozialwohnungen, adressiert.

Alle Unterlagen, auf die wir verweisen, finden Sie unter unseren Links.